005 Neckarbrücke Nordseite

An der Nordseite der Neckarbrücke besteht seit Jahren eine sehr gefährliche Situation für Radfahrer.
Bei der Neugestaltung der Eberhardsbrücke wurden die Radfahrer in einem schmalen Streifen zwischen Busspur/Rechtsabbiegerspur und der Autospur Richtung Mühlstraße eingezwängt. Vor der Ampel wurde die Fahrradspur vor der Autohaltelinie verbreitert.
Der Verkehr wird durch eine Ampelanlage für geradeaus und Rechtsabbieger sowie eine Sonderampel für den Busverkehr geregelt.

Ausgehend von der Neckarbrücke, müssen Busse von der Busspur (ganz rechts) auf die Autospur, links wechseln. RadfahrerInnen müssen nach rechts wechseln, egal ob sie auf der Straße bleiben oder den Multifunktionsstreifen benutzen wollen.
Dies stellt eine Kreuzung zweier Verkehrsströme dar.

Kurioserweise findet diese Verkehrskreuzung statt, während beide Verkehrsströme (Bus/ Radfahrer) zur selben Zeit fahrtberechtigt sind. Um den Bussen einen Vorrang einzuräumen, wird die Bus-Sonderampel drei Sekunden vor der allgemeinen Kreuzungsampel freigeschaltet. Dies räumt den Bussen einen Vorsprung von wenigen Metern ein, sie haben bei Grünschaltung der Geradeaus Ampel den konkurrierenden Verkehr noch nicht überholt.
Um das gesamte Chaosszenario noch zu verschärfen, sind Radfahrer und links von ihnen auf Armlänge auf grün lauernde Autofahrer ebenfalls zur gleichen Zeit fahrtberechtigt.
Dies führt regelmäßig zu Ausbremsmanövern und zur massiven Unterschreitung des Mindestabstands beim Überholen von Fahrrädern (1,5m laut Rechtsprechung). Selbst wenn sich das Gedrängel zwischen Bus und Auto-/Radfahrern aufgelöst hat, folgt am Eingang zur Mühlstraße das nun umso drangvollere Überholen der Autos selbst bei Gegenverkehr von Norden. Nochmals wird fahrlässig gefährdend überholt.

Mir ist bundesweit keine Kreuzung bekannt, auf der parallel fahrende Verkehrsströme gekreuzt werden. Sinn einer Ampelschaltung müsste eigentlich sein, genau diese Verkehrsströme zu entzerren und Situationen wie in der unteren Mühlstraße / Neckarbrücke zu vermeiden.

Lösungsvorschlag:

Anstatt der 3 Sekunden Vorsprung wird die Busspur 20 Sekunden durch Bus-Sonderzeichen auf Grün geschaltet, während die linke Fahrspur (Autos und RadfahrerInnen) noch Rot haben. Diese Zeit reicht aus, dass 2 Busse, vorinformiert durch das Sonderzeichen K (= in drei Sekunden geht’s los) , vernünftig und stressfrei in die Mühlstraße einfahren können.
Nach 20 Sekunden geht die Sonderampel der Busse auf – (= rot) und die Abbiegespur in die Gartenstraße kann auf grün gestellt werden, so dass nach den Bussen aufgereihte Autos nach rechts abbiegen können.
An der Haltestelle Neckarbrücke befinden sich selbst in Stoßzeiten selten mehr als zwei Busse, da der Zulauf durch die Trautweinampel bereits vorportioniert ist.

Danach hätten Autos und Radfahrer gleichzeitig grün und könnten sich im Trichter der Mühlstraße einfädeln. Dann könnte auch auf die, viele Autofahrer nur provozierende, Verbreiterung der Radspur vor der Ampel verzichtet werden.

Andreas Golding, Tübingen

ebenfalls bemängelt von: Peter Kienzle, Tübingen