Kfz-Fahrerinnen und -Fahrer erwarten, dass Radler und Radlerinnen auf dem Gehweg mit Zusatzzeichen „Fahrradfahrer frei“ fahren. Auf dem Gehweg dürfen auch Autos halten. Zusätzlich wird der Fußweg für die Außenbewirtschaftung der gastronomischen Betriebe genutzt. Dadurch konkuriert auf dem Gehwegraum ziemlich viel unterschiedliches. Gefährlich dabei ist:
• Sich öffnende Türen der dort haltenden Autos
• Fußgängerinnen und Fußgänger nutzen auch den Pseudo-Fahrradstreifen, weil sie selbst nicht genügend Platz haben
• Gastronomiegäste springen auf den Fahrradstreifen, weil sie unaufmerksam sind
• Auto- und Busfahrerinnen und -fahrer drängen Radler ab
Lösungsvorschlag:
• Abschaffen der Radlerinnen-Freigabe auf dem Fußweg.
• Tempo 20 auf der Fahrbahn und alle Radler auf die Straße
Perspektive:
Mit Einführung der angekündigten Vorschrift für Elektrotretroller mit Tempobegrenzung 20 km/h zur Benutzung der Fahrbahn, ist das in meinen Augen sowieso die einzige Möglichkeit für diesen Straßenabschnitt
Bert Bormann, Tübingen
auch bemängelt von: Andreas Golding
Mühlstraße Tübingen – Autospur und Multifunktionsstreifen
Die Mühlstraße Tübingen verfügt über 3 Spuren:
1. Die Busspur abwärts, die auch von Fahrrädern abwärts befahren werden darf.
2. Die Autospur aufwärts, die keine verkehrsrechtlichen Einschränkungen kennt, außer einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 30km/h und LKW unter 12 t.
3. Die dritte Spur ist dagegen eine äußerst schillernde Einrichtung. In den hier verfügbaren 4,5 m werden folgende Funktionen erfüllt.
• 6 ausgewiesene Parkplätze ohne zeitliche Einschränkung (da keine Kontrolle)
• Entladezone
• ortsfeste Steinbänke und eine ortsfeste Luftmessstation
• mobile Sitzgruppen von 3 Imbissbuden (Party- und Flaniermeile)
• eine Baumreihe mit Wurzelgittern
• der gesamte Streifen ist als Fußweg ausgewiesen, auf dem
Fahrradfahren erlaubt ist
• alle an die Mühlstraße angrenzenden Läden haben ihre Ausgänge direkt auf den Fußweg.
Der Teil des Multifunktionsstreifens zwischen Hauswand und Baumreihe ist durch Steinblöcke abgetrennt und somit für Radfahrer nicht befahrbar. Der restliche Streifen zwischen Bus-Autospur und Baumreihe ist mit drei abgewetzten Fahrradsymbolen den FahrradfahrerInnen zugewiesen. Er misst im Durchschnitt gerade mal 1 Meter. Kein Fußgänger oder Autofahrer kann erkennen, dass hier Fahrräder fahren dürfen. Hier wurde eine Kampfzone nach dem Grundsatz geschaffen, wer mehr Blech reinschiebt, hat gewonnen. Das ist der wohl schikanöseste „Radweg“ in Baden-Württemberg, wenn nicht der Republik.
Doch nein, es ist ja gar kein amtsdeutscher Radweg, es ist ein Fußweg mit Radfahrerduldung. Einen „ordentlichen“ Radweg gibt es in der Tübinger Mühlstraße nicht, obwohl diese Strecke 5-10.000 RadfahrerInnen pro Tag passieren; denn wer in Tübingen von der Südstadt in die Nordstadt oder andersrum mit dem Fahrrad fahren will, muss entweder einen Umweg von 3 km über das kleine Schlossbergtunnel im Westen oder 4 km um den Österberg herum im Osten fahren. Wer lieber schiebt, der kann durch die Fußgängerzone der Altstadt und dann über diverse Schleichwege weiter.
Lösungsvorschlag:
Das Fahrradsymbol am unteren Ende der Mühlstraße muss weg, ebenso wie die Restederb drei Fahrradsymbole auf dem Belag.
Wenn all die oben beschriebenen Funktionen in diesem Hohlweg sein müssen, dann müssen sich die Autos und die LKWs und die Busse die Aufwärtsspur in der Mühlstraße eben mit FahrradfahrerInnen teilen.