So gefährlich ist Radfahren in Tübingen

Die Auswertung der Fahrradunfälle basiert auf Unfallberichten des Schwäbischen Tagblatts Tübingen der Jahre 2015 – 2018. Es wurden 99 Unfälle ausgewertet.
Nicht berücksichtigt wurden selbstverschuldete Unfälle ohne Fremdeinwirkung, z. B. durch Nichtbeachten der Vorfahrt oder Stürze bei überhöhter Geschwindigkeit.

Insgesamt wurden 106 Personen, 100 Radler*innen und 6 Fußgänger*innen, verletzt, davon wurden 77 in den Kliniken ärztlich versorgt, bei 38 wurde von schweren Verletzungen berichtet. Zu beklagen ist der Tod eines Radfahrers. 11 der verletzten Radler*innen waren unter 18 Jahre alt, der jüngste 9 Jahre.

Die meisten Unfälle ereigneten sich auf gemeinsamen Trassen für Autos und Radfahrer *innen. So entstanden 38 Unfälle durch “Übersehen” von Radler*innen beim Abbiegen auf Kreuzungen, bei Ein – und Ausfahrten von Parkplätzen, Firmengeländen oder Park­häusern. 8 Unfälle wurden durch einen zu knappen Abstand zwischen Auto und Rad verursacht, 13 Unfälle durch das Öffnen von Autotüren. Bei einem Teil dieser Unfälle fuhren die Radler*innen auf Radfahrstreifen.

Unfallschwerpunkte waren der Steinlachtunnel, die Reutlinger Strasse, die Achse Lustnau – Innenstadt, die Achse Südstadt – Schimpfeck, die Achse Unterjesingen / Weststadt – Schimpfeck sowie der Radweg Tübingen – Kirchentellinsfurt.

Um das Radfahren sicherer zu machen, sind getrennte Verkehrswege für Fußgänger*innen, Räder und Autos auf den Hauptrouten ebenso notwendig wie ein größerer Abstand der Radwege zu parkenden Autos am Straßenrand. Unübersichtliche Abschnitte innerhalb der Radwege müssen umgebaut und entschärft werden.